Sie können sich bestimmt noch daran erinnern, wie Ihre Großmutter oder Ihre Mutter, Ihnen Wickel um die Knöchel gelegt hat, wenn Sie als Kind Fieber hatten. „Um das Fieber aus dem Körper zu ziehen“, wurde Ihnen dann wahrscheinlich mitgeteilt. Die Behandlung zu Hause mit Wickeln ist eine jahrhundertealte Tradition, die leider in den letzten paar Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten ist. Viele Menschen greifen lieber schnell zu chemisch erzeugten Pillen, anstatt sich über die Heilkräfte, der Wickel zu informieren. Dabei können Wickel gegen viele unterschiedliche Beschwerden helfen.
Bei Fieber
Wie anfangs erwähnt, helfen Wickel bei Fieber, aber auch bei Entzündungen am Körper. Verwenden Sie kalte Wickel bei hohem Fieber und wickeln Sie diese um Knöchel und Beine. Entzündete Körperstellen sind rötlich, geschwollen und fühlen sich heiß an. Legen Sie auch hier einen kalten Wickel auf, so wird überschüssige Wärme an den betroffenen Stellen abgebaut. Kalte Wickel sorgen dafür, dass sich Ihre Blutgefäße zusammenziehen, Nerven werden durch die Kühlung betäubt, so dass der pochende Schmerz an den entzündeten Stellen nachlassen kann.
Bei Durchblutungsstörungen, Unterleibsschmerzen und Blähungen
Benutzen Sie hier heiße Wickel. Die Hitze entkrampft Ihren Körper und sorgt bei Unterleibsschmerzen z. B. während der Periode und Blähungen für die Förderung der Durchblutung. Heiße Wickel sind daher auch für die Verwendung an verspannten Muskeln geeignet.
Bei Entzündungen
Erleichterung für entzündete Stellen verschaffen Quarkwickel. Um einen Quarkwickel herzustellen, geben Sie, je nach Bedarf einen oder mehrere Esslöffel Speisequark auf ein Leinentuch oder Baumwolltuch. Sie können den Quark auch direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Achten Sie darauf, dass der Quark zwar gekühlt, aber nicht zu kalt ist. Der Quark zieht die Hitze aus der schmerzenden Stelle und spendet dem Körper Feuchtigkeit. Quarkwickel helfen Schmerzen in verstauchten Knöcheln zu lindern, können auch am Rücken angelegt werden, um Schmerzen durch einen verklemmten Ischias-Nerv zu lindern. Im Sommer lindern Quarkwickel das brennen bei leichtem Sonnenbrand oder Mückenstichen.
Bei Ohrenschmerzen
Besonders wenn Ohrenschmerzen nachts oder am Wochenende auftreten, ist ein Arzt nicht gleich greifbar. Hier können Sie Erste Hilfe leisten und die Schmerzen lindern, indem Sie kleine Zwiebelsäckchen bilden. Zwiebeln haben eine antibakterielle Wirkung und haben somit schnell eine lindernde Wirkung, wenn Sie auf das kranke Ohr gelegt werden. Um ein Zwiebelsäckchen herzustellen, schneiden Sie eine Zwiebel in kleine Würfel und geben Sie diese in ein Baumwolltuch. Bedecken Sie anschließend das schmerzende Ohr komplett mit diesem Tuch. Achten Sie darauf, dass der Zwiebelsack nicht zu kalt ist, ansonsten können Sie noch eine Wärmflasche oben drauflegen. Der Wickel muss eine halbe bis ganze Stunde einwirken und kann mehrmals am Tag erneuert werden.
Bei Husten und Schnupfen
Senfwickel helfen bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, die Beschwerden zu lindern. Sie können ungefähr vier Esslöffel Senfmehl in warmem Wasser auflösen und die Substanz anschließend auf ein Leinen oder Baumwolltuch auftragen. Legen Sie sich das Tuch auf die Brust, halten Sie die Brust warm und lassen Sie den Wickel ca. eine viertel Stunde einwirken. Ein weiterer guter Hustenlöser sind Wickel aus Lavendelöl.